Arbeitskreis Dorfentwicklung feiert sein 30jähriges Bestehen 2008 Übergabe der Leitung von Gerhard Henkel an Karl Martin Born

Vom 4. – 6. Mai 2008 fand das 16. Interdisziplinäre Dorfsymposium des Arbeitskreises Dorfentwicklung in Bleiwäsche, Kreis Paderborn, statt. Die intensive Arbeitstagung in ländlicher Umgebung war wie immer eine von Referenten und Teilnehmern hoch gelobte Veranstaltung, die auch in den Medien (mehrfach im Westfalenblatt und der Neuen Westfälischen, umfangreich in der Süddeutschen Zeitung vom …..) eine ausführliche und gute Resonanz fand. Das Dorfsymposium ging unter dem Leitthema „Was Dörfer stark und lebendig macht„ auf die Merkmale und Prozesse des Nebeneinanders von aktiven und passiven Dörfern eun und stellte insbesondere die Frage nach den Mechanismen und Ursachen des Erfolgs bzw. der dörflichen Lethargie. Insgesamt nahmen 35 Referenten und Teilnehmer teil; hierbei handelte es sich sowohl um Wissenschaftler der beteiligten Fachdisziplinen (Geographie, Soziologie, Geschichte, Siedlungsplanung) als auch um Vertreter von Fachplanungen und Kommunalpolitik.

 

Die fachwissenschaftlichen Beiträge befassten sich u.a. mit dem ökologischen und gesellschaftlichen „Mehrwert“ des Dorfes (Soziologie), den alten und neuen Dorfvereinen (Geographie) sowie der Rolle des staatlichen Förderpolitik (Architektur und Regionalplanung). Das diesjährige Symposium lebte insbesondere von den Erfahrungsberichten erfolgreicher Dorfbürgermeister, denen es gelungen ist, ihre Dörfer zu motivieren und eine herausragende Eigenschaft ihres Dorfes zu einem Markenzeichen zu erheben und somit nicht nur die Öffentlichkeit außerhalb des Dorfes anzusprechen, sondern auch erhebliche Identifikations- und Solidarisierungsprozesse im Dorf selbst zu initiieren (Schachdorf Ströbeck, Bioenergiedorf Jühnde, Bauhütte Obbach, Kinder- und Jugenddorf Ummendorf). Die Ergebnisse des Symposiums, die wie stets in Form einer „Resolution“ prägnant zusammengefasst werden (die Gesamtpublikation erscheint im Herbst 2008) sind auf den folgenden Seiten abgedruckt.

 

Der Bleiwäscher Kreis feierte mit diesem Dorfsymposium 2008 zugleich sein 30-jähriges Jubiläum. Er wurde am 8.6.1978 in Wilhelmshaven von Gerhard Henkel begründet und steht seitdem unter dessen Leitung. Hervorgegangen ist er aus dem Arbeitskreis für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa (heute ARKUM), worauf Winfried Schenk in seiner Würdigung der Arbeit von Gerhard Henkel und seines Arbeitskreises als Pioniere anwendungsorientierter (Dorf-)Forschung explizit einging. Geleit- und Grußworte überbrachten u.a. Eckhard Uhlenberg (Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW), Manfred Müller (Landrat Kreis Paderborn) und Rudolf Juchelka (Deutsche Gesellschaft für Geographie).

 

Mit Ablauf des 16. Bleiwäsche Symposiums wurde die Führung des Arbeitskreises an die Herren Prof. Dr.-Ing. Henning Bombeck (Rostock), PD Dr. Karl Martin Born (Vechta) sowie Frau Prof. Dr. Doris Schmied (Bayreuth) übergeben. Erster Sprecher ist zukünftig Karl Martin Born.

Die Tagung in Bleiwäsche schloss am 6.5.2008 mit dem Bericht „30 Jahre Bleiwäscher Kreis – Rückblick und Resümee“ des Gründers und bisherigen Leiters Gerhard Henkel, der hier nachzulesen ist.

 

G.H. und K. M. B. am 26.5.2008